Gerd Winkler und Sabine Peter

Vogelmiere Stellaria media – Reich an Vitaminen und belebend zugleich

Die Vogelmiere mag klein und unscheinbar erscheinen und oft wird sie erst bemerkt, wenn man versucht sie zu beseitigen. Doch es ist weitaus sinnvoller, ihre positiven Eigenschaften zu nutzen, denn wie viele Wildpflanzen ist auch die Vogelmiere als Heilkraut äußerst wertvoll.

 

Mit ihren zarten, weißen, sternförmigen Blüten ist die Vogelmiere eine der ersten Pflanzen, die nach dem Schnee erblühen, oft findet man sie sogar unter einer Schneedecke was ihre Ausdauer und Robustheit unterstreicht.

Vögel und Hühner zeigen eine besondere Vorliebe für die gesamte Pflanze und ihre Samen, weshalb sie auch als Hühnerkraut bekannt ist. Wenn man die Triebe der Vogelmiere behutsam bricht und auseinanderzieht, kann man eine Art "Darm" herausziehen, was möglicherweise zur Bezeichnung "Hühnerdarm" geführt hat. Dabei handelt es sich jedoch um die Wasserleitbahnen der Pflanze.

Diese kleine Powerpflanze ist schon seit dem Mittelalter als vielseitige Heilpflanze bekannt.

Sie wurde damals oft als Aufguss, Tee oder als Breiumschlag bei Hauterkrankungen und Lungenerkrankungen eingesetzt. Die Inhaltsstoffe der Vogelmiere wirken stärkend, entzündungshemmend, regen Verdauung und Stoffwechsel an und besitzen harntreibende sowie entgiftende Eigenschaften. Sie ist somit äußerst vielseitig in der Anwendung.

Aber auch als vitaminreiches Gemüse, das sogar im Winter geerntet werden kann, wurde es genutzt. Frisch gesammelt und verwendet ist von Vorteil, dann ist die Vogelmiere am wirkungsvollsten.

Ich persönlich verwende die Vogelmiere gerne in Salaten, als Pesto oder ich bereite einen Ölauszug her, den ich dann weiterverarbeite zu einer Salbe.

 

Herstellung Ölauszug: Ich bevorzuge einen Warmauszug in meinem Salbenstövchen.

  • 1-2 Hände voll Vogelmiere mit ca. 250 ml Olivenöl in einem Topf mit dem Pürierstab zerkleinern – anschließend kommt das Gemisch in mein Salbenstövchen. Mit dem Stövchen Deckel zudecken und 2 Teekerzen anzünden.
  • Diese brennen ca. 5 Stunden - abkühlen lassen
  • Meistens mache ich diesen Vorgang am Abend und lass es über Nacht ziehen
  • Zwischendurch immer wieder umrühren und anschließend mit einem Kaffeefilter oder Tuch abseihen.
  • In eine Flasche füllen und beschriften.
  • Kühl und dunkel lagern

Falls du kein Salbenstövchen besitzt, kannst du es in einem Topf erhitzen. Lass es ungefähr eine Stunde lang unter dem Siedepunkt ziehen. Danach schalte die Herdplatte aus und lass es für etwa zwei Stunden nachziehen. Es kann auch über Nacht ziehen. Anschließen abseihen, in eine Flasche füllen und beschriften. Kühl und dunkel lagern.

 

Vogelmieresalbe mit Propolis:

du brauchst für 2 Gläschen 30ml:

70 g Öl Auszug Vogelmiere

8 g Bienenwachs

10 ml Proplistinktur

 

So wirds gemacht:

  • Arbeitsgeräte und Tiegel mit Alkohol desinfizieren
  • Ölauszug und Bienenwachs im Wasserbad schmelzen
  • Aus dem Wasserbad nehmen, etwas abkühlen lassen und Propolistinktur hinzufügen
  • Kalt rühren
  • In Gläschen abfüllen
  • Deckel erst draufgeben, wenn die Salbe abgekühlt ist
  • Beschriften, kühl und dunkel lagern

Anwendung:

  • Geeignet bei allerlei Hautproblemen; juckreizlindernd, Schuppenflechte, Ausschläge
  • Entzündungshemmend und hautberuhigend
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SICHERHEITSHINWEIS

Wenn man selber Wildpflanzen sammelt und diese nutzt, muss man in der Lage sein, die Pflanze zu hundert Prozent sicher zu erkennen. Bei Unsicherheit ist von der Nutzung unbedingt abzusehen! Die Tipps, Rezepturen und Hinweise sind persönliche Erfahrungen und wurden sorgfältig recherchiert. Ich übernehme keine Haftung oder Gewährleistung bei möglichen auftretenden Schäden oder Nachteilen. Die vorgestellten Methoden ersetzen nicht den Besuch beim Arzt und stellen auch keine Heilversprechen dar. Jeder Mensch kann unterschiedlich auf die Rezepte reagieren. Wenn du die Rezepte und Anleitungen nachmachst, dann machst du das auf Eigenverantwortung!

Adresse

Sabine Peter und Gerd Winkler

Illstraße 57

6800 Feldkirch

 

 

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